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Folientechnik
Fenster sind beim Hausbau eine der größten Schwachstellen in Bezug auf die Energieeffizienz. Wer mit einer guten Energieeffizienzklasse im Energiepass beim Immobilienverkauf punkten will, sollte daher die Fenster im Blick haben. Auch für Bewohner:innen spielt die Verglasung eine Rolle: Energiekosten und Wohnqualität werden durch den g-Wert direkt beeinflusst.
Teil 1: Der Energieausweis: Das sind die wichtigsten Kennzahlen
Teil 2: Wann ist der Energiepass Pflicht?
Teil 3: Die Energieeffizienz der Fenster: Ein wichtiger Faktor
Teil 4: Der g-Wert als Faktor für Hitzeschutz am Fenster
Teil 5: GEG: Nachrüstpflicht und Modernisierung
Teil 6: Hoher Verbrauchswert? Trotz Klimaanlage Strom sparen
Der Gesamtenergiedurchlassgrad, kurz g-Wert, ist ein wichtiger Parameter bei der Bewertung von Fenstern und Verglasungen. Er gibt an, welcher Anteil der Sonneneinstrahlung durch das Glas hindurch gelassen wird und somit in den Raum gelangt. Um den g-Wert zu bestimmen, wird die gesamte Energie berücksichtigt, die durch das Glas hindurch tritt. Dies umfasst sowohl die sichtbare Strahlung als auch Infrarotstrahlung. Der g-Wert wird in Prozent angegeben und liegt typischerweise zwischen 0 und 1. Einflussfaktoren auf den Gesamtenergiedurchlassgrad sind unter anderem die Verglasung, die Isolationswirkung des Edelgases (Argon, Xenon, Krypton) und die Beschichtung des Glases.
Der g-Wert umfasst die gesamte Solarenergie, die durch Verglasung ins Rauminnere gelangt. Dazu gehören sowohl die Wärmeleitung, die Wärmeströmung als auch der Durchlass von Strahlung. Diese Werte werden als Strahlungstransmission (ST) zusammengefasst. Hinzu kommt die sekundäre Wärmeabgabe von Verglasung und anderen Bauteilen (Qi).
Daraus ergibt sich die Formel für den Gesamtenergiedurchlassgrad:
ST + Qi = g-Wert
Der g-Wert wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Die Art der Verglasung ist dabei jedoch entscheiden. Folgende g-Werte ergeben sich durchschnittlich für die verschiedenen Verglasungen.
In Deutschland muss der g-Wert einer Verglasung laut Gebäudeenergiegesetz (GEG), früher Energieeinsparverordnung (ENEV), bestimmte Anforderungen erfüllen, um als energieeffizient zu gelten. Eine Möglichkeit, den g-Wert zu optimieren, ist die Verwendung von Dreifachverglasungen oder speziellen Sonnenschutzgläsern. Jedoch ist der Fenstertausch kostspielig und unter Umständen nicht durchführbar. So können etwa Mieter:innen nicht einfach auf eigene Faust neue Fenster einbauen lassen. Wer im Sommer Energie für die Kühlung der Räume im Ladengeschäft oder im Büro einsparen möchte, kann Sonnenschutzfolien am Fenster montieren.
Das GEG unterscheidet bei seinen Empfehlungen Wohngebäude und Nichtwohngebäude. Die g-Werte für Gewerbeimmobilien betreffen lediglich solche Gebäude, die von Menschen zur Arbeit genutzt werden und laut Arbeitsschutz mindesten 19°C Innentemperatur aufweisen müssen — Kühl- und Lagerhallen mit geringer Frequentierung sind also ausgenommen.
Wohngebäude: g-Wert Empfehlung für Bauelemente
Gewerbe: g-Wert Empfehlung für Bauelemente
Glasdächer: 0,63
Fenster, Glastüren: 0,6
Fenster an Dachflächen: 0,6
Lichtkuppeln: 0,64
Vorhangfassaden: 0,48
Der u-Wert eines Fensters gibt an, wie viel Wärmeenergie von Innen nach außen dringt. Der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient ist somit das Pendant zum Gesamtenergiedurchlassgrad. Ein niedriger u-Wert zeigt an, dass weniger Wärmeverlust nach außen stattfindet. Moderne Wärmeschutzverglasung hat in der Regel u-Werte von 0,5 - 0,8. Dies entspricht auch den Vorgaben des GEG, das einen maximalen u-Wert von 0,95 für neue Fenster erlaubt.
Zum Vergleich: Einfachverglasung (etwa in denmalgeschützten Häusern) hat teilweise einen u-Wert von 6. Denkmäler sind von der Vorgaben des GEG ausgenommen, da keine baulichen Veränderungen erlaubt sind. Wer in solch einer Immobilie lebt oder arbeitet, kann im Winter regelkonform Energie sparen — mit einer Isolierfolie, die die Wärme im Rauminneren hält.
Ein hoher g-Wert bedeutet, dass viel Energie durch Sonneneinstrahlung in den Raum gelangen kann. Dies kann im Winter zur Erwärmung beitragen und somit Heizkosten sparen. Im Sommer hingegen kann ein hoher g-Wert dazu führen, dass der Raum stark aufgeheizt wird und somit zusätzliche Kühlkosten entstehen.
Ein niedriger u-Wert wiederum zeigt an, dass wenig Wärme nach außen gelangt. Diese Werte können Sie sich zunutze machen.
Wer Fenster auf der sonnigen Südseite hat, ist gut beraten, die Fenster mit einer Sonnenschutzfolie auszustatten. So gelangt weniger Hitze ins Rauminnere und Sie sparen Strom für die Kühlung. Das Gute dabei: Im Winter hat die Folie kaum einen Einfluss auf von außen aufgenommene Wärmeenergie, da diese in der Regel minimal ausfällt.
Wer Fenster zur Nordseite hat oder mit sehr kühlen Wintern zu rechnen hat, sollte auf Fenster mit einem effizienten u-Wert achten, wie Sie vom GEG empfohlen werden. So sparen Sie Energie und Geld und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz.
Sie besitzen ein altes Gebäude, dass den aktuellen Normen des GEG nicht entspricht? Lesen Sie mehr zu Nachrüstpflicht und zur Verbesserung der Energieeffizienzklasse in Teil 5 unserer Reihe:
Energieausweis Teil 5: GEG: Nachrüstpflicht und Modernisierung
Hinweis: Die Informationen in diesem Blogbeitrag stellen keine Rechtsberatung dar und dienen lediglich als allgemeine Richtlinien. Sie ersetzen nicht die individuelle Beratung durch Fachleute im Bereich Energieausweis und Energieeffizienz von Gebäuden. Wir empfehlen, sich bei konkreten Fragen oder Unsicherheiten an eine Expertin oder einen Experten zu wenden.
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